Künstliche Intelligenz (KI) ist in vielen Bereichen unseres Alltags angekommen. Doch bevor eine KI sinnvolle Entscheidungen treffen kann, muss sie trainiert werden. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die wichtigsten Aspekte des KI-Trainings, von grundlegenden Methoden bis zu den Herausforderungen, die dabei auftreten.

Grundlagen des KI-Trainings
Bei KI-Training geht es darum, ein Modell so zu optimieren, dass es aus Eingabedaten sinnvolle Ausgaben generiert. Dieser Prozess erfolgt durch verschiedene Lernverfahren:
- Überwachtes Lernen: Hierbei werden der KI Eingabe-Ausgabe-Paare präsentiert, sodass sie Zusammenhänge lernen kann. Die Fehlerrückmeldung erfolgt durch eine Verlustfunktion. Siehe auch meinen Beitrag „Überwachtes Lernen (Supervised Learning) bei KI„.
- Unüberwachtes Lernen: Die KI analysiert Muster in unbeschrifteten Daten und versucht, Strukturen zu erkennen. Siehe auch meinen Beitrag „Unüberwachtes Lernen – Eine Schlüsseltechnologie der KI„.
- Bestärkendes Lernen (Reinforcement Learning): Ein Agent interagiert mit einer Umgebung und lernt durch Belohnungen oder Strafen. Siehe auch meinen Beitrag „Reinforcement Learning (Bestärkendes Lernen) – Grundlagen, Methoden und Anwendungen„
Der mathematische Kern des KI-Trainings besteht oft darin, eine Verlustfunktion \(L(y, \hat{y})\) zu minimieren, wobei \(y\) die tatsächlichen Werte und \(\hat{y}\) die vorhergesagten Werte sind.
Methoden KI-Training
Ein KI-Modell wird typischerweise in mehreren Schritten trainiert:
- Datenvorbereitung: Daten müssen gesammelt, bereinigt und man muss diese Daten in ein geeignetes Format umwandeln.
- Modellauswahl: Wahl eines geeigneten Algorithmus wie neuronale Netze, Entscheidungsbäume oder Support Vector Machines.
- Gewichtsanpassung (Optimierung): Die Modellparameter werden iterativ angepasst, um die Fehlerfunktion zu minimieren. Häufig wird dazu der Gradient Descent Algorithmus verwendet, der durch folgende Formel beschrieben wird: $$ w := w – \eta \nabla L(w) $$ wobei \(w\) die Modellgewichte, \(\eta\) die Lernrate und \(\nabla L(w)\) der Gradient der Verlustfunktion ist.
- Validierung und Testen: Das trainierte Modell wird mit unabhängigen Testdaten evaluiert.
Herausforderungen beim KI-Training
Das Training von KI-Modellen ist mit verschiedenen Herausforderungen verbunden:
- Overfitting: Das Modell passt sich zu stark an die Trainingsdaten an und generalisiert schlecht auf neue Daten. Siehe auch meinen Beitrag „Überanpassung („Overfitting“) der KI – Wenn Modelle zu viel lernen„.
- Underfitting: Das Modell ist zu simpel, um komplexe Zusammenhänge zu erfassen.
- Datenqualität: Fehlerhafte oder unausgewogene Daten können zu Verzerrungen führen.
- Rechenaufwand: Das Training großer Modelle erfordert erhebliche Rechenressourcen und Zeit.
Zur Bekämpfung von Overfitting kommen Methoden wie Regularisierung (\(L_1\)- oder \(L_2\)-Regularisierung) und Dropout zum Einsatz.
Fazit
Das Training von KI-Modellen ist ein komplexer, aber essenzieller Prozess für die Entwicklung leistungsfähiger KI-Systeme. Es erfordert nicht nur mathematische und algorithmische Kenntnisse, sondern auch ein tiefes Verständnis der zugrunde liegenden Daten. Durch den Einsatz geeigneter Methoden und Techniken kann die KI leistungsfähig und robust gemacht werden.