Clustering ist eine der zentralen Techniken im Bereich des maschinellen Lernens und der Datenanalyse (An dieser Stelle ist evtl. auch mein Beitrag „Datenanalyse im Kontext der KI – Die perfekte Symbiose“ erwähnenswert.). Es handelt sich um ein unüberwachtes Lernverfahren, das darauf abzielt, ähnliche Datenpunkte in Gruppen oder „Cluster“ zusammenzufassen. Diese Technik wird in zahlreichen Anwendungen wie Marksegmentierung, Bildverarbeitung und biologischer Forschung eingesetzt. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die bekanntesten Clustering-Algorithmen und ihre Anwendungsgebiete.

Was ist Clustering?
Clustering beschreibt den Prozess der Gruppierung einer Menge von Objekten in Cluster, sodass Objekte innerhalb eines Clusters einander ähnlicher sind als Objekte aus verschiedenen Clustern. Dies geschieht ohne vorher festgelegte Labels oder Kategorien, weshalb man Clustering auch als unüberwachtes Lernen bezeichnet.
Beliebte Clustering-Algorithmen
1. K-Means
Der K-Means-Algorithmus ist einer der am häufigsten verwendeten Clustering-Algorithmen. Er funktioniert folgendermaßen:
- Wähle zufällig k Cluster-Zentren (Centroids).
- Weisen jedem Datenpunkt das nächstgelegene Cluster-Zentrum zu.
- Berechne die neuen Zentren als Mittelwert der zugewiesenen Punkte.
- Wiederhole den Prozess, bis sich die Cluster-Zentren nicht mehr ändern.
Vorteile:
- Einfach zu implementieren
- Effizient für große Datensätze
Nachteile:
- Die Anzahl der Cluster k muss vorher festgelegt werden
- Sensitiv gegenüber Ausreißern
2. Hierarchisches Clustering
Hierarchisches Clustering erstellt eine hierarchische Struktur von Clustern in Form eines sogenannten Dendrogramms. Es gibt zwei Hauptmethoden:
- Agglomerative Methode: Beginnt mit jedem Datenpunkt als eigenes Cluster und fusioniert schrittweise die nächstgelegenen Cluster.
- Divisive Methode: Beginnt mit allen Datenpunkten in einem Cluster und teilt sie schrittweise in kleinere Gruppen auf.
Vorteile:
- Kein Vorwissen über die Anzahl der Cluster erforderlich
- Liefert eine anschauliche Darstellung der Cluster-Beziehungen
Nachteile:
- Hohe Berechnungskosten für große Datensätze
3. DBSCAN (Density-Based Spatial Clustering of Applications with Noise)
DBSCAN ist ein dichtebasierter Algorithmus, der Cluster anhand der Dichte von Datenpunkten identifiziert. Er unterscheidet zwischen:
- Kernpunkten (Punkte mit ausreichend vielen Nachbarn)
- Randpunkten (Teil eines Clusters, aber mit weniger Nachbarn)
- Rauschen (Punkte, die zu keinem Cluster gehören)
Vorteile:
- Kann Cluster beliebiger Form erkennen
- Robust gegen Ausreißer
Nachteile:
- Schwierige Wahl der Parameter
- Probleme bei stark variierender Dichte innerhalb der Cluster
4. Gaussian Mixture Model (GMM)
GMM basiert auf der Annahme, dass die Daten einer Mischung aus mehreren Normalverteilungen (Gauss-Verteilungen) entstammen. Es verwendet das Expectation-Maximization (EM)-Verfahren, um die Wahrscheinlichkeitsverteilung jedes Clusters zu schätzen.
Vorteile:
- Flexibler als K-Means, da es elliptische Clusterformen zulässt
- Liefert eine probabilistische Zuordnung der Punkte zu Clustern
Nachteile:
- Rechenintensiv
- Benötigt eine gute Initialisierung der Parameter
Aber hier geht es zu dem ausführlichen Beitrag über GMMs
Fazit Clustering-Algorithmen
Clustering-Algorithmen sind ein leistungsfähiges Werkzeug zur Mustererkennung in Daten. Welcher Algorithmus der beste ist, hängt stark von der Art der Daten und dem jeweiligen Anwendungsfall ab. Während K-Means für viele Standardprobleme gut geeignet ist, bieten hierarchisches Clustering, DBSCAN und GMM oft bessere Alternativen für komplexere Strukturen.
Die Wahl des richtigen Algorithmus kann durch Visualisierung und Tests mit verschiedenen Methoden erleichtert werden. Mit einer klugen Strategie lässt sich das Potenzial von Clustering optimal nutzen, um wertvolle Erkenntnisse aus unstrukturierten Daten zu gewinnen.