Git Flow – Ein bewährtes Modell für die Zusammenarbeit mit Git

Git ist heutzutage das Standard-Werkzeug zur Versionskontrolle von Softwareprojekten. Doch sobald mehrere Entwickler:innen an einem Projekt arbeiten oder ein Produkt in verschiedenen Phasen wie Entwicklung, Test und Release vorliegt, kann es schnell unübersichtlich werden. Genau hier kommt Git Flow ins Spiel – ein strukturiertes Branching-Modell, das hilft, Ordnung in komplexe Git-Repositories zu bringen.

GitFlow

Was ist Git Flow?

Git Flow ist ein von Vincent Driessen entwickeltes Branching-Modell, das einen klaren Workflow für die Softwareentwicklung mit Git vorgibt. Es definiert bestimmte Branches mit klaren Aufgaben und Regeln für deren Verwendung.

Die Haupt-Branches

  1. main (oder master)
    Enthält den jeweils stabilen Code, der jederzeit produktionsbereit ist.
  2. develop
    Hier landet der aktuelle Entwicklungsstand. Neue Features werden zuerst in develop integriert und getestet, bevor sie in main gemerged werden.

Unterstützende Branches

Neben main und develop gibt es drei unterstützende Branchtypen:

  • Feature-Branches (feature/xyz)
    Für neue Features, die auf develop basieren. Nach Fertigstellung wird der Branch wieder in develop gemerged.
  • Release-Branches (release/x.y.z)
    Wenn sich develop in einem stabilen Zustand befindet, wird daraus ein Release-Branch erstellt. Hier werden letzte Anpassungen gemacht (Bugfixes, Dokumentation), bevor der Code in main gemerged und ggf. getaggt wird.
  • Hotfix-Branches (hotfix/x.y.z)
    Für schnelle Bugfixes auf der Produktionsversion. Sie basieren direkt auf main und werden nach Behebung auch in develop zurückgeführt.

Warum Git Flow?

Vorteile:

  • Strukturierte Arbeitsweise
    Jeder Branch hat einen klar definierten Zweck. Das reduziert Chaos in der Codebasis.
  • Paralleles Arbeiten
    Teams können gleichzeitig an verschiedenen Features, Fixes oder Releases arbeiten, ohne sich ständig in die Quere zu kommen.
  • Stabilität in Produktion
    Durch getrennte Release- und Hotfix-Branches bleibt der Haupt-Branch stabil und deploymentsicher.
  • Versionierung und Nachvollziehbarkeit
    Releases und Fixes lassen sich sauber versionieren und nachvollziehen.

Wann ist Git Flow sinnvoll?

Es eignet sich besonders für Projekte mit:

  • regelmäßigen Releases
  • mehreren Entwicklern oder Teams
  • dedizierten Test- und QA-Phasen
  • langfristiger Wartung und Weiterentwicklung

Für kleine Projekte oder Continuous Deployment Workflows kann Git Flow dagegen zu „overhead“ führen. In solchen Fällen lohnt sich ein einfacheres Modell wie GitHub Flow.

Tools & Unterstützung

Es gibt viele Tools, die Git Flow unterstützen, z. B.:

Fazit

Git Flow ist ein mächtiges Werkzeug, um Ordnung und Struktur in Softwareprojekte zu bringen. Besonders in Teams schafft es Klarheit, wie und wann Code geschrieben, getestet und ausgeliefert wird. Wer sich einmal an das Modell gewöhnt hat, möchte es meist nicht mehr missen.

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