Das Resource Description Framework (RDF) ist ein Modell zur Repräsentation von Informationen im Web. Es wurde vom World Wide Web Consortium (W3C) entwickelt und ist ein Kernbestandteil des Semantic Web. Es ermöglicht, Daten zu beschreiben, miteinander zu verknüpfen und maschinenlesbar zu machen.

Man kann es für strukturierte Daten, Wissensgraphen, Linked Data und semantische Web-Technologien verwenden. Auch bietet es eine Grundlage für Anwendungen, die Datenintegration, Interoperabilität und automatisierte Verarbeitung erfordern.
RDF-Grundprinzipien
Als Tripel-Modell
RDF beschreibt Daten in Form von Tripeln, die aus drei Bestandteilen bestehen:
- Subjekt: Das Ding, über das eine Aussage gemacht wird.
- Prädikat: Die Beziehung oder Eigenschaft des Subjekts.
- Objekt: Der Wert oder ein weiteres verknüpftes Objekt.
Beispiel:
Max Mustermann hat einen Namen „Max Mustermann“.
- Subjekt:
https://example.com/person/Max
- Prädikat:
https://schema.org/name
- Objekt:
"Max Mustermann"
In der Resource-Description-Framework-Notation kann dies wie folgt dargestellt werden:
<https://example.com/person/Max> <https://schema.org/name> "Max Mustermann" .
Visuell kann man sich Resource-Description-Framework als gerichteten Graphen vorstellen:
[Max Mustermann] --(hat Name)--> ["Max Mustermann"]
Dieses Modell ermöglicht die einfache Verknüpfung und Erweiterung von Daten über verschiedene Systeme hinweg.
URI als eindeutige Identifikation
Das Resource-Description-Framework nutzt Uniform Resource Identifiers (URIs), um Entitäten eindeutig zu identifizieren. Dies verhindert Mehrdeutigkeiten und ermöglicht eine klare Definition von Konzepten.
Beispiel:
https://example.com/person/Max
– Eine eindeutige ID für Max Mustermann.https://schema.org/name
– Ein standardisierter Begriff für „Name“.
Durch die Verwendung von URIs können RDF-Daten nahtlos mit anderen Quellen verknüpft werden.
RDF-Serialisierungsformate
Es kann in verschiedenen Serialisierungsformaten gespeichert und ausgetauscht werden. Die wichtigsten Formate sind:
RDF/XML
Ein XML-basiertes Format, aber oft schwer lesbar.
<rdf:RDF xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#"
xmlns:schema="https://schema.org/">
<rdf:Description rdf:about="https://example.com/person/Max">
<schema:name>Max Mustermann</schema:name>
</rdf:Description>
</rdf:RDF>
Turtle (TTL) – Lesbares Format
Turtle ist kompakter und menschenfreundlicher.
@prefix schema: <https://schema.org/> .
<https://example.com/person/Max> schema:name "Max Mustermann" .
JSON-LD – Resource-Description-Framework in JSON
Ideal für Webanwendungen, da es JSON-Strukturen nutzt.
{
"@context": "https://schema.org/",
"@id": "https://example.com/person/Max",
"name": "Max Mustermann"
}
N-Triples – Einfache Textrepräsentation
Jede Zeile enthält genau ein Tripel.
<https://example.com/person/Max> <https://schema.org/name> "Max Mustermann" .
Diese verschiedenen Formate ermöglichen die Nutzung von RDF in unterschiedlichen Umgebungen.
Resource-Description-Framework-Vokabulare und Ontologien
Standardisierte Vokabulare
Das Resource-Description-Framework erlaubt die Verwendung bestehender Ontologien und Vokabulare, um Daten interoperabel zu machen. Einige weit verbreitete Standards sind:
- Schema.org – Metadaten für Webinhalte (z.B. Personen, Organisationen, Produkte).
- Dublin Core (DC) – Standard für bibliografische Daten.
- FOAF (Friend of a Friend) – Modellierung von sozialen Netzwerken.
- SKOS (Simple Knowledge Organization System) – Für Taxonomien und Thesauri.
Beispiel für FOAF in Turtle:
@prefix foaf: <http://xmlns.com/foaf/0.1/> .
<https://example.com/person/Max> a foaf:Person ;
foaf:name "Max Mustermann" ;
foaf:knows <https://example.com/person/Anna> .
Abfragen von RDF-Daten mit SPARQL
SPARQL ist die Abfragesprache für RDF-Daten, ähnlich wie SQL für relationale Datenbanken.
Einfache SPARQL-Abfrage
Diese Abfrage sucht den Namen von Max Mustermann:
PREFIX schema: <https://schema.org/>
SELECT ?name WHERE {
<https://example.com/person/Max> schema:name ?name .
}
Komplexere Abfrage mit mehreren Bedingungen
Finde alle Personen, die Max Mustermann kennen:
PREFIX foaf: <http://xmlns.com/foaf/0.1/>
SELECT ?person WHERE {
<https://example.com/person/Max> foaf:knows ?person .
}
SPARQL ermöglicht das effiziente Filtern, Verknüpfen und Analysieren von RDF-Daten.
RDF im Semantischen Web
Das Resource-Description-Framework bildet die Grundlage des Semantic Web, das Informationen strukturiert und vernetzt bereitstellt. Vorteile sind:
Maschinenlesbarkeit – Ermöglicht KI-gestützte Analysen.
Datenintegration – Verbindung verteilter Datenquellen.
Interoperabilität – Nutzung einheitlicher Standards.
Beispielanwendungen:
- Wissensgraphen (z.B. Google Knowledge Graph).
- Linked Open Data (z.B. DBpedia, Wikidata).
- Semantische Suchmaschinen (z.B. erweiterte Google-Suche).
Fazit
Das Resource-Description-Framework ist eine leistungsstarke Technologie, die es ermöglicht, Daten zu beschreiben, zu verknüpfen und maschinenlesbar zu machen. Durch die Nutzung von SPARQL, Ontologien und Linked Data kann RDF für viele Anwendungen genutzt werden, z.B. im Wissensmanagement, E-Commerce, Bibliotheken, KI und semantischen Web-Technologien. Dank standardisierter Formate (Turtle, JSON-LD, RDF/XML) ist RDF vielseitig einsetzbar und zukunftssicher.