HATEOAS – Evolution von REST für selbsterklärende APIs und zukunftssichere Web-Anwendungen

HATEOAS, kurz für „Hypertext As The Engine Of Application State“, ist ein Konzept der REST-Architektur, dass die Interaktion zwischen Client und Server durch die Verwendung von Hypertext steuert. Es ist ein Begriff, den Roy Fielding im Rahmen seiner Dissertation bzw. bei der Definition von REST eingeführt hat. Im Wesentlichen bedeutet dies, dass ein Client in der Lage ist, den Zustand der Anwendung zu verändern und den Server zu navigieren, indem er Hypertext-Links folgt, anstatt explizit URLs anzugeben.

Es beschreibt unter anderem eines der wichtigsten REST-Eigenschaften. Da der Architekturstil eine universelle Schnittstelle bieten soll, fordert HATEOAS, dass der REST-Client sich ausschließlich durch das Folgen von URIs (Uniform Resource Identifier) im Hypermedia-Format durch die Webanwendung bewegen kann. Wird dieses Prinzip umgesetzt, benötigt der Client abgesehen von einem grundsätzlichen Verständnis von Hypermedia. Keinerlei weitere Informationen, um mit der Anwendung bzw. dem Server zu kommunizieren.

Die Bereitstellung der einzelnen URIs erfolgt dabei beispielsweise in Form von href- und src-Attributen. Vorausgesetzt es handelt sich um HTML-Dokumente oder -Snippets. Auch durch JSON– bzw. XML-Attribute/-Elemente, die der jeweilige Client automatisch erkennt.

Durch die Umsetzung des HATEOAS-Prinzips lässt sich die Schnittstelle eines REST-Services jederzeit anpassen. Dies kann ein wichtiger Vorteil dieser Architektur gegenüber anderen Applikationsstrukturen sein. Vor allem im direkten Vergleich mit Anwendungen, die man auf Grundlage von SOAP (Simple Object Access Protocol) ausführt.

Das HATEOAS-Konzept ist wichtig, weil es die Flexibilität und Skalierbarkeit von RESTful APIs verbessert. Ohne HATEOAS müsste ein Client spezifische URLs und Endpunkte kennen, um eine Anwendung effektiv zu nutzen. Dies kann jedoch kritisch sein, da URLs sich in der Regel ändern können. Diese Tatsache kann jedoch eben auch zu Fehlern und fehlerhaften Anfragen führen.

Durch die Verwendung von Hypertext-Links wird ein Client in die Lage versetzt, den aktuellen Zustand der Anwendung zu verstehen und dynamisch zu navigieren. Wenn beispielsweise ein Client eine Anfrage an den Server sendet, um eine Liste von Benutzern abzurufen, könnte der Server eine Antwort zurückgeben, die Links zu den einzelnen Benutzerdetails enthält. Der Client kann dann den Link zu einem bestimmten Benutzer folgen, um weitere Informationen abzurufen.

Ein Beispiel ist eine Bestellungsverwaltung in einem Online-Shop. Wenn ein Kunde eine Bestellung aufgeben möchte, kann der Server eine Antwort zurückgeben. Die enthalten wiederum Links zu den verschiedenen Schritten des Bestellvorgangs. Um beispielsweise den Warenkorb anzuzeigen, die Versandadresse anzugeben, Zahlungsinformationen anzugeben, etc. Der Client kann dann den Link zum nächsten Schritt folgen, ohne spezifische URLs oder Endpunkte zu kennen.

HATEOAS ist jedoch nicht nur für die Navigation innerhalb einer Anwendung wichtig. Es ermöglicht auch eine einfache Integration mit anderen Anwendungen und Diensten. Wenn eine API beispielsweise HATEOAS-konform ist, kann man sie von anderen Anwendungen oder Diensten aus leichter nutzen, da sie den Zustand der Anwendung und die verfügbaren Aktionen verstehen können.

Fazit

Insgesamt verbessert das HATEOAS-Konzept die Flexibilität und Skalierbarkeit von RESTful APIs, indem es Clients in die Lage versetzt, dynamisch zu navigieren und den aktuellen Zustand der Anwendung zu verstehen. Durch die Verwendung von Hypertext-Links werden Anwendungen leichter integrierbar und besser wartbar. Wenn man also eine RESTful API entwirft, sollte man in Betracht ziehen, HATEOAS zu verwenden, um die Nutzbarkeit und die Flexibilität der Anwendung zu optimieren.

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