Failover-Tests – Immer einsatzbereit, selbst im Ausnahmefall

Ein reibungsloser Geschäftsbetrieb setzt voraus, dass kritische Systeme auch im Falle eines unerwarteten Ausfalls verfügbar bleiben. Hier kommen Failover-Tests ins Spiel. In diesem Beitrag versuche ich zu schildern, was Failover-Tests sind, wie sie entstanden sind und wie man sie optimal umsetzt.

Was sind Failover-Tests?

Failover-Tests sind spezielle Tests, die dazu dienen, die Redundanz und Hochverfügbarkeit von Systemen zu überprüfen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass bei einem Ausfall eines Systems oder einer Komponente ein nahtloser Übergang (Failover) zu einem redundanten System oder einer Ersatzkomponente stattfindet, ohne den Geschäftsbetrieb zu beeinträchtigen.

Historischer Überblick: Entstehung des Failover-Tests

Der Bedarf nach Failover-Tests hat seine Wurzeln in der wachsenden Abhängigkeit von IT-Systemen im Geschäftsbetrieb. Mit dem Aufkommen von Rechenzentren und verteilten Systemen in den 1980er und 1990er Jahren hat man die Notwendigkeit erkannt, Systemausfälle zu vermeiden oder zumindest ihre Auswirkungen zu minimieren. Da man eine hundertprozentige Verfügbarkeit nicht garantieren kann, hat man den Fokus auf Redundanz und Hochverfügbarkeit gelegt.

Daher handelt sich um keine einzelne Institution oder Person, die den Failover-Test ins Leben gerufen hat. Vielmehr entstand der Bedarf durch Branchenstandards und die Notwendigkeit, den Anforderungen von Geschäfts-Continuity-Plänen gerecht zu werden.

Umsetzung von Failover-Tests

Die Durchführung eines Failover-Tests setzt eine sorgfältige Planung voraus:

  1. Zieldefinition:
    Bestimmen, welches System oder welche Komponente man testet und was die erwarteten Ergebnisse sind.
  2. Ressourcen-Allokation:
    Sicherstellen, dass alle benötigten Ressourcen, wie Hardware, Software und Personal, verfügbar sind.
  3. Detaillierter Testplan:
    Erstellen eines Plans, der Schritt für Schritt den Ablauf des Tests beschreibt.
  4. Durchführung des Tests:
    Im geschützten Umfeld – oftmals in einem getrennten Testnetzwerk – den Failover auslösen und die Reaktion des Systems beobachten.
  5. Analyse:
    Sammeln und Auswerten der Testergebnisse.
  6. Optimierung:
    Basierend auf den Ergebnissen Verbesserungsmaßnahmen einleiten.

Wichtige Aspekte beim Failover-Test

  • Vollständigkeit:
    Alle kritischen Komponenten müssen getestet werden, um potenzielle Schwachstellen zu identifizieren.
  • Regelmäßigkeit:
    Systeme ändern sich ständig. Daher sollte man Failover-Tests in regelmäßigen Abständen wiederholen.
  • Dokumentation:
    Man sollte jeden Test ausführlich dokumentieren, um bei zukünftigen Tests oder eben bei ernsten Situationen Referenzen zu haben.

Beispiel:

Ein Unternehmen betreibt eine E-Commerce-Plattform. Diese Plattform basiert auf einem Cluster von Servern. Ein Failover-Test könnte simulieren, was passiert, wenn einer dieser Server ausfällt. Der Test würde überprüfen, ob die Last automatisch auf die verbleibenden Server verteilt wird, ohne dass es zu Unterbrechungen oder Performance-Problemen kommt.

Fazit

Failover-Tests sind essenziell für Unternehmen, die auf die Hochverfügbarkeit ihrer IT-Systeme angewiesen sind. Durch regelmäßige Tests und Analysen können Unternehmen die Zuverlässigkeit ihrer Systeme gewährleisten und Geschäftsrisiken minimieren. Bei der Planung und Durchführung dieser Tests sollte jedoch stets sorgfältig vorgegangen werden, um realistische und wertvolle Ergebnisse zu erzielen.

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