RSS – Immer auf dem Laufenden bleiben

RSS Rich Site Summary sind Dateiformate für Web-Feeds. Sie zeigen Änderungen auf Websites, z. B. auf News-Seiten, Blogs, Podcasts, Vlogs u.v.m. Das Akronym steht aktuell für Really Simple Syndication (Sehr einfache Verbreitung), vormals waren bereits andere Bedeutungen gegeben.

Kurze Zeitreise

Es wurde 1999 von Netscape Communications entwickelt. Damals stand die Abkürzung für RDF Site Summary, eine Technologie, die im Rahmen des individualisierbaren Nachrichtenangebots My Netscape Network zum Einsatz kam. Bereits ein Jahr später wurde das Ressource Description Framework (RDF) durch ein einfacheres XML-Format ersetzt, was eine Umdeutung der Abkürzung RSS in Rich Site Summary zur Folge hatte. Siehe meinen Beitrag über XML. Mit der Version 2.0 wurde dann die Bezeichnung Really Simple Syndication eingeführt. Als Nachfolger gilt das daran angelehnte Format Atom. Dies thematisiere ich dann in einem zukünftigen Beitrag.

Solche Dienste waren in den späteren 2000er-Jahren populär und meist auf speziellen Service-Websites vorzufinden, sogenannten RSS-Channels. Ein solcher gewöhnlicher Channel versorgt den Adressaten, ähnlich einem Nachrichtenticker, mit kurzen Informationsblöcken, die aus einer Schlagzeile mit Textanriss und einem Link zur Originalseite bestehen. Zunehmend werden aber auch komplette Inhalte klassischer Webangebote ergänzend als Volltext-RSS bereitgestellt.

Durchsetzen konnte es sich um das Jahr 2005. Besonders durch den Blog Hype, da die meisten Autoren sehr früh RSS-Feeds für ihre Artikel anboten und viele Blogs diese automatisch generierten und es heute noch machen. Ursprünglich ging es dabei vor allem um Text. In der zweiten Hälfte der 2000er wurden auch Podcasts darüber verbreitet, die dann z. B. auf mobile Endgeräte geladen wurden und bis heute noch geladen werden.

Die Bereitstellung von Daten im RSS-Format bezeichnet man auch als RSS-Feed, von engl. to feed – im Sinne von füttern, einspeisen, zuführen. Wenn ein Benutzer einen Channel abonniert hat, so sucht der Client in regelmäßigen Abständen beim Server nach Aktualisierungen im RSS-Feed.

Wie funktioniert ein RSS-Feed?

Wenn man einen RSS-Feed abonniert, kann man die Nachrichten mit einem Feedreader einlesen. Als Abonnent kann man sich dann den (in vielen Feeds enthaltenen) Inhalt direkt anzeigen lassen oder den angebotenen Links folgen und die vollständige Meldung der verlinkten Seite lesen. Die Adresse eines RSS-Feeds entspricht dem Aufbau einer URL, wie sie auch für Webseiten verwendet wird.

Zum Lesen eines RSS-Feeds dienen spezielle Programme, die auf die Ähnlichkeit zum Nachrichtenticker angepasst sind. Diese nennt man (synonym) RSS-Aggregatoren, RSS-Reader oder Feedreader. Einige E-Mail-Programme bieten oder boten RSS-Lesefunktionen, teils via Plugins, an. Früher unterstützten einige populäre Webbrowser dies ebenfalls. Neben diesen nutzte man auch Anwendungen, die wie als Bildschirmschoner agierten. Statt umherfliegende Seifenblasen oder prozedural generierte Rohrsysteme, bekam man dann eben bei Inaktivität die abonnierten Feeds angezeigt.

Im Unterschied zur Benachrichtigung per E-Mail geht die Initiative bei RSS vom Empfänger aus, der den Feed abonniert hat. Dies bedeutet, dass der Anbieter die Leser nicht auswählen kann, sich im Gegenzug aber auch nicht um eine Verwaltung des Leserstammes (zum Beispiel mit einer Mailinglisten-Software) kümmern muss. Der Leser muss nicht offenlegen, dass er die Quelle beobachtet, und kann Quellen wesentlich leichter abonnieren bzw. das Abonnement widerrufen, indem er einfach die Einstellung in seinem Aggregator vornimmt.

Es vereinfacht die Beobachtung einer großen Menge von Quellen wie z. B. Blogs, in denen es eher selten zu Änderungen kommt, deren Aktualisierung der Leser aber ggf. nicht verpassen möchte.

Syndikation

Da Inhalte via RSS in einem standardisierten Format vorliegen, eignen sie sich auch für die maschinelle Weiterverarbeitung. So lassen sich damit beispielsweise Texte einer Webseite automatisch mit Hilfe eines Parsers in eine andere Webseite integrieren oder sehr einfach auf verschiedenen Endgeräten speziell aufbereitet darstellen.

Das Aufbereiten von Informationen in ein standardisiertes Austauschformat/-objekt nennt man auch Aggregation, das Veröffentlichen auf anderen Seiten Content-Syndication. Websites können damit automatisch mit den neuesten Nachrichten aktualisiert werden, ohne dass der Seitenbetreiber jeweils eine Aktualisierung vornehmen muss. Eine Reihe von Content-Management-Systemen wie WordPress unterstützen diese Funktionalität. Auch dieser Blog wurde mit WordPress erstellt.

Fazit

Wenn man lediglich ein paar Webseiten gerne regelmäßig mehrmals in der Woche liest, dann kann die Nutzung eines RSS-Feeds etwas übertrieben sein. Für Vielleser führt jedoch weiterhin kein sinnvoller Weg an Rich Site Summary und einem RSS-Reader vorbei.

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