Explorative Tests – Zu unerreichter Qualität und Performance!

Explorative Tests spielen eine entscheidende Rolle im Software-Testprozess, indem sie Flexibilität, Kreativität und kritisches Denken in den Vordergrund stellen. Anders als bei herkömmlichen Testmethoden, bei denen Tester vordefinierte Testfälle ausführen, ermöglichen sie die simultane Erstellung und Durchführung von Tests. In diesem Blog-Beitrag geht es um explorative Tests, um deren Bedeutung zu verstehen, effektive Ansätze vorzustellen und anhand von Beispielen den Nutzen dieser Testmethode zu illustrieren.

Was sind explorative Tests?

Sie definieren sich durch ihre ad-hoc Natur. Tester nutzen ihre Erfahrungen, Intuition und Kreativität, um Software-Anwendungen zu untersuchen und potenzielle Fehler aufzudecken. Diese Art des Testens basiert auf der Neugier und dem Erkundungswillen des Testers, der das System frei erforscht, anstatt starren Testplänen zu folgen.

Warum sind explorative Tests wichtig?

Die Bedeutung explorativer Tests liegt in ihrer Fähigkeit, unvorhersehbare Fehler und Schwachstellen in Software-Produkten zu identifizieren. Durch die Freiheit und Flexibilität, die diese Testmethode bietet, entdecken Tester oft Probleme, die bei strukturierten Tests unentdeckt geblieben wären. Sie tragen wesentlich dazu bei, die Qualität der Software zu verbessern und das Risiko von Software-Fehlern zu reduzieren.

Wie geht man explorative Tests am besten an?

Erfolgreiche explorative Tests erfordern eine sorgfältige Vorbereitung und eine klare Strategie. Hier sind einige bewährte Praktiken:

Klare Testziele definieren:

Vor Beginn der Tests sollte man klare Ziele festlegen, um den Fokus und die Richtung der Testaktivitäten zu bestimmen.

Erfahrene Tester nutzen:

Explorative Tests profitieren enorm von der Erfahrung und dem Fachwissen der Tester. Man sollte sicher stellen, dass erfahrene Tester am Prozess beteiligt sind.

Kreativität fördern:

Man sollte eine Umgebung schaffen, die Kreativität und freies Denken fördert. Dies ermöglicht es den Testern, über den Tellerrand hinauszudenken und innovative Testansätze zu entwickeln.

Dokumentieren der Ergebnisse:

Auch wenn explorative Tests weniger strukturiert sind, ist es entscheidend, die Testergebnisse und -beobachtungen sorgfältig zu dokumentieren. Dies erleichtert die Nachvollziehbarkeit und hilft bei der Kommunikation von Problemen an das Entwicklungsteam.

Beispiele für explorative Tests:

Benutzeroberfläche und Usability:

Ein Tester könnte eine Anwendung frei erforschen, um die Benutzerfreundlichkeit und das Design der Benutzeroberfläche zu bewerten.

Kompatibilität:

Tester prüfen, wie die Software auf verschiedenen Geräten, Betriebssystemen und Browsern funktioniert, um Kompatibilitätsprobleme zu identifizieren.

Leistung:

Durch das gezielte Auslasten des Systems suchen Tester nach Leistungsengpässen und Stabilitätsproblemen.

Sicherheit:

Tester versuchen, Schwachstellen und Sicherheitslücken zu finden, indem sie ungewöhnliche Eingaben tätigen und versuchen, das System auf unkonventionelle Weise zu manipulieren.

Welche Software kann man nutzen?

Es gibt Software, die den Entwickler bzw. Tester bei explorativen Tests unterstützen können. Diese Tools helfen in der Regel dabei, den Testprozess zu organisieren, Notizen zu machen, Fehler zu dokumentieren und oft auch, Test-Sessions aufzuzeichnen. Hier sind einige Beispiele:

  1. TestRail: Eine webbasierte Test-Management-Plattform, die Teams dabei unterstützt, ihre Softwaretests zu organisieren, zu planen und durchzuführen. TestRail bietet spezielle Funktionalitäten für explorative Tests, einschließlich der Möglichkeit, Sitzungen zu planen, Notizen zu machen und Fehler direkt zu dokumentieren.
  2. qTest: Eine umfassende Test-Management-Plattform, die verschiedene Testmethoden unterstützt, einschließlich explorativer Tests. qTest ermöglicht die Erfassung von Testnotizen, Screenshots und Videos während der Testdurchführung.
  3. Session Tester: Ein Open-Source-Tool speziell für explorative Tests. Es unterstützt Tester bei der Durchführung von Test-Sessions, bei der Aufnahme von Screenshots und bei der Erstellung von Berichten.
  4. Rapid Reporter: Ein leichtgewichtiges, portables Tool für explorative Test-Sessions. Es ermöglicht Testern, Notizen, Screenshots und andere relevante Informationen während der Testdurchführung zu erfassen.
  5. JIRA mit Xray: JIRA ist eine weit verbreitete Software für das Issue- und Projektmanagement. Mit dem Xray-Plugin können Teams ihre Testfälle verwalten, Testausführungen planen und Testergebnisse dokumentieren, einschließlich explorativer Tests.

Diese Tools helfen dabei, den explorativen Testprozess zu strukturieren und zu dokumentieren, während sie gleichzeitig die Flexibilität und Kreativität unterstützen, die für erfolgreiche explorative Tests erforderlich sind. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Hauptinstrument bei explorativen Tests der menschliche Tester selbst ist, seine Kreativität, sein kritisches Denken und seine Fähigkeit, sich außerhalb vorgegebener Strukturen zu bewegen. Software-Tools können diesen Prozess unterstützen, aber sie ersetzen nicht die Notwendigkeit eines erfahrenen und kreativen Testers.

Fazit

Explorative Tests stellen einen unverzichtbaren Bestandteil des Software-Testprozesses dar, indem sie die Grenzen herkömmlicher Testmethoden erweitern und Raum für Innovation und kreatives Problemlösen bieten. Durch die Implementierung effektiver Strategien und Praktiken entfaltet diese Testmethode ihr volles Potenzial und trägt maßgeblich zur Verbesserung der Software-Qualität bei. Mit einem klaren Verständnis dafür und einer gut durchdachten Herangehensweise lassen sich Software-Produkte auf ein neues Qualitätsniveau heben.

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