Auswirkungsanalyse – Impact Analyse (Update)

Die Auswirkungsanalyse (Impact Analysis) bildet ein wesentliches Werkzeug in der Planung und Entscheidungsfindung. Egal, ob in der Geschäftswelt, bei Softwareentwicklungen oder im Umweltbereich, sie hilft dabei, die potenziellen Effekte einer Änderung im Voraus zu erkennen und zu bewerten. (Ich hatte bereits im Juli diesen Jahres einen Beitrag dazu geschrieben. Statt den alten Beitrag zu aktualisieren, bin ich der Überzeugung, dass es historisch besser ist, wenn ich einen neuen Beitrag dazu schreibe. Zu dem alten Beitrag gelangt man über den nachfolgenden Link: Impact Analyse)

Was ist die Auswirkungsanalyse?

Die Auswirkungsanalyse bezeichnet den systematischen Prozess, durch den Fachleute die möglichen Folgen einer geplanten Änderung beurteilen. Ziel ist es, die potenziellen positiven und negativen Auswirkungen frühzeitig zu identifizieren, um informierte Entscheidungen treffen und Risiken minimieren zu können.

Ursprünge der Auswirkungsanalyse

Obwohl das Konzept der Vorhersage von Auswirkungen tief in der menschlichen Geschichte verwurzelt liegt, nahm die formale Auswirkungsanalyse in den 1960er und 1970er Jahren Gestalt an. Insbesondere im Umweltbereich spielte sie eine entscheidende Rolle, als Gesetzgeber weltweit den Wert von Umweltverträglichkeitsprüfungen erkannten.

Herangehensweise an die Auswirkungsanalyse

Ein effektiver Ansatz zur Auswirkungsanalyse umfasst in der Regel die folgenden Schritte:

  • Definieren des Änderungsumfangs: Bevor man die Auswirkungen untersuchen kann, müssen Fachleute den Umfang und das Ausmaß der vorgeschlagenen Änderung genau verstehen.
  • Datensammlung: Informationen von ähnlichen Projekten oder Änderungen liefern wertvolle Hinweise auf mögliche Auswirkungen.
  • Bewertung der Auswirkungen: Hier untersuchen Fachleute die potenziellen Auswirkungen der Änderung, sei es positiv oder negativ.
  • Empfehlungen formulieren: Nachdem die Auswirkungen erfasst sind, können Entscheidungsträger Strategien entwickeln, um negative Effekte zu minimieren und positive Effekte zu maximieren.

Beispiele für die Anwendung der Auswirkungsanalyse

  • Softwareentwicklung: Bei der Einführung einer neuen Softwarefunktion nutzen Entwickler die Auswirkungsanalyse, um zu bestimmen, wie sich die Änderung auf den gesamten Code auswirkt.
  • Städtebau: Stadtplaner setzen die Auswirkungsanalyse ein, um die potenziellen Effekte neuer Bauvorhaben auf Verkehr, Umwelt und lokale Wirtschaft zu untersuchen.
  • Unternehmensstrategie: Unternehmen nutzen dieses Instrument, um die Auswirkungen neuer Geschäftsstrategien auf den Markt, die Mitarbeiter oder die finanzielle Gesundheit zu analysieren.

Auswirkungsanalyse im Kontext des Software-Testings

Im Software-Testing bezieht sich die Auswirkungsanalyse auf den Prozess der Identifizierung und Bewertung der möglichen Konsequenzen, die sich aus einer geänderten Softwarekomponente ergeben. Sie hilft Testern zu entscheiden, welche Testfälle man nach einer Änderung erneut ausführen muss (Regressionstests) und ob zusätzliche Testfälle erforderlich sind.

1. Anlass für die Analyse

Veränderungen in der Software sind unausweichlich, sei es durch Fehlerkorrekturen, Erweiterungen, Optimierungen oder Anpassungen an neue Technologien. Jede dieser Änderungen kann unbeabsichtigte Auswirkungen auf bereits funktionierende Teile der Software haben.

2. Prozessschritte

  • Änderung identifizieren: Zu Beginn muss man die spezifische Änderung in der Software genau verstehen und dokumentieren.
  • Betroffene Komponenten erkennen: Die nächste Herausforderung besteht darin, alle Softwarekomponenten zu identifizieren, die direkt oder indirekt von der Änderung betroffen sein könnten.
  • Testfälle überprüfen: Anschließend identifiziert man alle Testfälle, die diese Komponenten betreffen. Dabei legt man fest, welche Testfälle man erneut ausführen muss und ob man neue Testfälle hinzufügen muss.
  • Ressourcenplanung: Abhängig von der Größe und Komplexität der Änderung können erhebliche Ressourcen für das erneute Testen erforderlich sein. Das Testteam muss entscheiden, wie viel Zeit und welche Ressourcen sie für den Regressionstest benötigen.

3. Vorteile im Software-Testing

  • Effizienzsteigerung: Statt alle Testfälle blindlings erneut auszuführen, können sich Tester auf die tatsächlich relevanten Fälle konzentrieren.
  • Risikominderung: Durch gezieltes Testen der von einer Änderung betroffenen Bereiche wird das Risiko unbeabsichtigter Nebenwirkungen minimiert.
  • Kostenersparnis: Zeit ist Geld, besonders im Software-Testing. Eine gezielte Auswirkungsanalyse kann dazu beitragen, dass man Ressourcen nicht verschwendet.

4. Herausforderungen

  • Unvollständige Dokumentation: Fehlende oder veraltete Software-Dokumentationen können es erschweren, die Auswirkungen einer Änderung korrekt zu identifizieren.
  • Komplexe Abhängigkeiten: In großen und komplexen Softwareprojekten kann es schwierig sein, alle möglichen Abhängigkeiten und Interaktionen zu erkennen.

Fazit

Die Auswirkungsanalyse bietet eine robuste Methode zur Beurteilung der möglichen Konsequenzen einer Änderung. Durch ihren systematischen Ansatz ermöglicht sie Entscheidungsträgern, Risiken zu reduzieren und Chancen zu maximieren. Ein bewusster Umgang mit Veränderungen erfordert oft genau diese Art von sorgfältiger Überlegung und Voraussicht.

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