Ubuntu Linux – Das benutzerfreundliche und stabile Betriebssystem

Ubuntu Linux ist eine auf Debian basierende kostenlose Open Source Linux-Distribution. Primär gesponsert von dem südafrikanische Unternehmer Mark Shuttleworth und Softwarefirma Canonical Ltd..

„Ubuntu“ bedeutet auf Zulu etwa „Menschlichkeit“ und bezeichnet eine afrikanische Philosophie. Es schließt den Gemeinsinn, die gegenseitige Verantwortung und ein respektvolles Miteinander ein.

Die Entwickler verfolgen mit dem System das Ziel, ein einfach zu installierendes und leicht bedienbares Betriebssystem. Ein besonderes Augenmerk gilt auch auf die aufeinander optimierte Software. Downloaden kann man es sich über diesen Link.

Ich hielt meine erste physische Ubuntu CD im Jahr 2005, durch das ShipIt Programm in der Hand. Damals schickte man mir gleich ein ganzes Bündel der CD’s. Die habe ich in meinem näheren Umfeld und an ein paar Schulen verschenkt.

Die Nutzerzahl Stand heute ist auf etwa 40 Millionen Nutzer angestiegen. Neben Ubuntu selbst, dass von Version 11.04 bis 17.04 standardmäßig die von der Ubuntu-Entwicklergemeinschaft selbst entwickelte Desktop-Umgebung Unity einsetzte und seit Version 17.10 auf Gnome basiert, existieren verschiedene Abwandlungen. Ubuntu konnte seit dem Erscheinen der ersten Version im Oktober 2004 seine Bekanntheit stetig steigern. Es ist inzwischen eine der meistgenutzten GNU/Linux-Distributionen überhaupt. Dies verdankt es der relativ guten Benutzerfreundlichkeit.

Zu den offiziellen Unterprojekten gehören unter anderem Kubuntu mit KDE, Xubuntu mit Xfce, Ubuntu MATE, Ubuntu Budgie sowie Ubuntu Studio. Bei den verschiedenen Unterprojekten sind es meistens nicht nur die GUIs (Graphical User Interfaces bzw. Benutzeroberflächen), die angepasst sind, sondern auch die Softwarepakete, die mitgeliefert werden. Neue Ubuntu-Versionen erscheinen jedes halbe Jahr im April und Oktober.

Kurze Zeitreise

Der Unternehmer Mark Shuttleworth hat das Ubuntu – Projekt in den frühen 2000ern ins Leben gerufen, um ein Betriebssystem zu erschaffen, um es möglichst allen Menschen des Planeten zur Verfügung zu stellen. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, stammt der Begriff Ubuntu aus den Sprachen der afrikanischen Völker Zulu und Xhosa und steht für „Menschlichkeit“ und „Gemeinsinn“, aber auch für den Glauben an ein universelles Band des Teilens, dass alles Menschliche verbindet.

Weitere Ziele des Projekts sind die Verbesserung der Globalisierung und der Barrierefreiheit, damit die angebotene Software für so viele Menschen wie möglich benutzbar wird. Derzeit kommen hier hauptsächlich die Übersetzungen und Hilfsmittel für Barrierefreiheit aus dem Gnome-Projekt zum Tragen.

Shuttleworth finanziert einen Großteil des Projektes selbst, wodurch dieser Distribution vergleichsweise mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen als den meisten anderen Distributionen. Auch er selbst entwickelt mit. Neben ihm, arbeiten noch ungefähr 560 Mitarbeiter bei Canonical, davon ca. 400 Software-Engineers. Die meisten davon entstammen überwiegend den Debian- und Gnome-Online-Entwicklungsgemeinschaften. Finanziert wird die Entwicklung durch das von Shuttleworth gegründete Unternehmen Canonical, dass das System auch vermarktet.

Die erste Version von Ubuntu erschien im Oktober 2004 unter dem Namen Warty Warthog. Seitdem erscheint alle sechs Monate eine neue Fassung des Betriebssystems. Am 1. Juli 2005 wurde von Shuttleworth und Canonical die Ubuntu Foundation mit einem Startkapital von ca. 10 Millionen US-Dollar ins Leben gerufen. Diese kümmert sich primär um die Pflege der Ubuntu-Versionen nach deren Erscheinen und unterstützt die Weiterentwicklung. Auch ist es Ziel der Ubuntu Foundation Mitglieder der Kern-Community einzustellen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Eine weitere Finanzierungsquelle entstammt der seit der Fassung 12.10 eingebauten Suchfunktion, die anonymisiert Suchanfragen an den Onlinehändler Amazon verschickt. Diese zunächst standardmäßig aktivierte Funktion wurde mit der Version 16.04 wieder deaktiviert.

Unter der Haube von Ubuntu Linux

Wie bereits zu Beginn erwähnt, basiert Ubuntu auf Debian. Über die Debian Distribution werde ich ggf. noch einen gesonderten Beitrag schreiben. Wobei das Paketformat (.deb) und diverse Strukturen übernommen wurden. Zu Beginn eines Entwicklungszyklus wird ein Teil der Pakete mit denen aus Debian „unstable“ (Bedeutet, dass die Pakete nicht mehr auf ihre Richtigkeit überprüft oder anderweitig gepflegt werden) abgeglichen, insbesondere die des main-Bereichs werden vollständig und unabhängig gepflegt.

Hierdurch wird der Arbeitsaufwand für die Wartung der weniger wichtigen Programme reduziert. Alle Änderungen und Verbesserungen an Debian-Paketen, die in Ubuntu vorgenommen werden, stehen dem Debian-Projekt als Patches zur Verfügung. Theoretisch ist es aufgrund der strengen Paketdefinitionen auch möglich, Programmpakete aus Debian direkt zu benutzen, in der Praxis gibt es hierbei jedoch insbesondere bei systemnahen Funktionen aufgrund diverser Detailunterschiede oftmals Probleme.

Das Ubuntu Linux Software Center

Ab Version 11.10 ist das Software Center in Ubuntu verfügbar, welches mit dem Apple App Store oder dem Google Play Store verglichen werden kann. Das Programm dient zur einfachen Installation und Verwaltung bzw. Deinstallation von Software. Die Entwickler von Ubuntu bezwecken hiermit, die verfügbaren Applikationen für das Betriebssystem langfristig zu steigern.

Nach der Standardinstallation von Ubuntu ist ein Administrator-Benutzerkonto „Root-Account“ (Account mit erweiterten Systemprivilegien) zwar vorhanden, ist aber – wie bei macOS – durch ein ungültiges Kennwort deaktiviert. Es ist daher in der Standardkonfiguration nicht möglich, sich direkt als „root“ anzumelden, wodurch das ungewollte Starten und Modifizieren von Programmen mit Administratorrechten und eine möglicherweise dadurch verursachte nachteilige Änderung am System verhindert wird.

Mithilfe des Befehls „sudo“ kann das mit eingeschränkten Rechten ausgestattete Benutzerkonto allerdings vorübergehend vollständige Systemprivilegien erhalten, was etwa zur Installation und Modifikation mancher Programme, sowie für einige kritische Befehle notwendig ist.

Ubuntu war neben SUSE Linux eines der Distributionen, die mich nach Jahren zu Linux zurückgebracht hat. Doch wie vorher erwähnt, ist der mangelnde Datenschutz auf jeden Fall ein Manko, welches nicht selten bei dieser Distribution auftrat.

Diesen kritisierte beispielsweise die Electronic Frontier Foundation wegen der Einbindung des Onlineshops von Amazon. Der Vorwurf, Adware zu beinhalten, kam auf, weil die vorher nur auf installierte Programme und lokale Dateien gerichtete Suchfunktion des Desktops auf den Shop von Amazon erweitert wurde, um passende Angebote auszugeben.

Das abzuschalten wurde zwar kurz darauf ermöglicht, doch Richard Stallman bezeichnete Ubuntu gerechtfertigter weise als Spyware. Im Oktober 2013 bekam Shuttleworth für die Funktion einen Big Brother Award in Österreich. Grüße nach Österreich 😉

Mit Ubuntu 16.04 wurde das Dateisystem ZFS (ZFS ist ein Dateisystem mit Volume-Management-Funktionen) in die Distribution integriert. Die für ZFS verwendete Lizenz Common Development and Distribution License (CDDL) wird von der Free Software Foundation allerdings als nicht mit der GPL vereinbar bezeichnet. Die Organisation Software Freedom Conservancy spricht in diesem Zusammenhang von einer Lizenzverletzung.

Fazit

Ubuntu ist eine ausgezeichnete Distribution, um sich mit Linux als Betriebssystem und mit Open Source vertraut zu machen, wenn man noch nicht viele Berührungspunkte mit Linux hatte. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Unterprojekte, wie Kubuntu, Mate usw. die eine Aufwertung alter Computersysteme ermöglichen. Nichtsdestotrotz gefällt mir persönlich der negative Beigeschmack bzgl. des vernachlässigten Datenschutzes nicht. Als Unternehmer ist es mir klar, dass man für die Entwicklung von Software Geld benötigt. Doch die Zusammenarbeit mit Amazon, in der Form wie es geschehen ist, erscheint mir persönlich nicht richtig.