Linux – Nachdem ich in den letzten Beiträgen immer wieder einmal Open Source thematisiert habe, möchte ich mich heute dem Betriebssystem widmen, welches mehr oder weniger dafür verantwortlich ist. Linux ist ein Open Source-Betriebssystem. Unter einem Betriebssystem versteht man die Software, von der die Hardware und Systemressourcen, wie CPU, Speicher und Speicher, direkt verwaltet werden. Das Betriebssystem, dass sich zwischen den Anwendungen und der Hardware befindet, stellt die Verbindungen zwischen der eigenen Software, also den Anwendungen und den physischen Ressourcen her.
Man kann es mit dem Triebwerk eines Flugzeugs vergleichen. Erst im Verbund mit dem Rumpf, den Tragflächen, den Landeklappen, einem Leitwerk und einem Fahrwerk, hat mein ein funktionsfähiges Flugzeug. Wenn die Triebwerke mal ausfallen, sind natürlich auch die restlichen Komponenten davon betroffen. Ganz so dramatisch ist es natürlich nicht 😉
Wie funktioniert Linux?
Linux wurde ursprünglich als UNIX-ähnliches Betriebssystem (Werde ich in einem der nächsten Beiträge thematisieren) konzipiert, hat sich aber stetig weiterentwickelt und kann mittlerweile auf ganz unterschiedlicher Hardware ausgeführt werden. Von Taschenrechnern über Handys zu mp3-Playern bis hin zu Supercomputern. Jedes Betriebssystem auf Linux-Basis umfasst den Linux-Kernel, den ich bereits in dem Beitrag über Open Source angeschnitten habe, der die Hardware-Ressourcen verwaltet, und mehrere Softwarepakete, die den Rest des Betriebssystems ausmachen.
Es enthält allgemeine Kernkomponenten, wie z. B. GNU-Tools. GNU ist eine umfangreiche Sammlung von freier Software, die als Betriebssystem oder in Teilen mit anderen Betriebssystemen verwendet werden kann. Die Verwendung der vollständigen GNU-Tools führte zu der Familie von Betriebssystemen, die allgemein als Linux bekannt sind. Der größte Teil von GNU ist unter der GNU-Projekt eigenen General Public License lizenziert. Mit diesen Tools können Nutzer vom Kernel bereitgestellte Ressourcen verwalten, zusätzliche Software installieren, Performance- und Sicherheitseinstellungen konfigurieren und mehr. All diese Tools bilden das Betriebssystem. Weil das Betriebssystem von Linux auf Open Source basiert, kann die spezifische Softwarekombination von einer Linux-Distribution zur anderen variieren.
Welche Arten bzw. Distributionen von Linux gibt es?
Spricht man von Distributionen, meint man die spezifischen Versionen von Betriebssystemen. Heute gibt es unzählige Linux-Distributionen. Jede davon zielt auf bestimmte Benutzer- oder Systemtypen wie beispielsweise Desktops, Server, Mobilgeräte oder Embedded-Geräte ab.
Auf meinem alten iPod der 5. Generation, habe ich eine Linux Distribution im Einsatz, mit der es möglich ist, Doom mit dem Touchwheel zu zocken oder Flac Medien (FLAC ist ein Audiocodierformat für die verlustfreie Komprimierung digitaler Audiodaten, das von der Xiph.Org Foundation entwickelt wurde. Es ist auch der Name des freien Softwareprojekts, das die FLAC-Tools entwickelt hat, das Referenz-Softwarepaket, das eine Codec-Implementierung enthält – Darüber werde ich in einem der nachfolgenden Beiträge schreiben 😉 ) wiederzugeben, obwohl das Gerät eigentlich nicht für derartige Dinge vorgesehen war/ist.
Die meisten Distributionen lassen sich unmittelbar einsetzen, einige wiederum stehen als Quellcode-Pakete zur Verfügung und müssen vor bzw. während der Installation noch kompiliert (In der Informatik ist ein Compiler ein Computerprogramm, dass in einer Programmiersprache geschriebenen Code in eine andere Sprache übersetzt. Der Name „Compiler“ wird in erster Linie für Programme verwendet, die Quellcode aus einer höheren Programmiersprache in eine niedrigere Sprache übersetzen, um ein ausführbares Programm zu erstellen) werden.
Einige Distributionen, darunter Fedora und Red Hat Enterprise Linux (RHEL) von Red Hat, openSUSE von SUSE, Ubuntu von Canonical und Oracle Linux von Oracle haben einen kommerziellen Hintergrund, während andere wie Debian und Slackware von Communities entwickelt werden. Einige der kommerziellen Anbieter, darunter Red Hat und Oracle, bieten ihre Dienste wie Support oder individuelle Entwicklung gegen Bezahlung an, obwohl die Open-Source-Lizenz die Erhebung von Kosten für die Software selbst untersagt.
Wieso Linux?
Für die Freiheit!
Nun, diese Frage ist leicht zu beantworten. Freiheit! Bei Linux steht die Freiheit des Nutzers im Vordergrund. Jeder und damit meine ich jeder, kann das System nach seinen Vorstellungen umprogrammieren oder weiterentwickeln. Frei bedeutet in diesem Fall auch kostenfrei. Das Betriebssystem ist kostenlos und kann auf jedem beliebigen Computer installiert werden. Ich wage sogar zu behaupten, dass es sich auf jedes Endgerät installieren lässt, wenn man über einen gewissen Kenntnisstand verfügt.
Keine Wegwerfgesellschaft!
Ich stelle in meinem Umfeld fest, dass viele immer wieder neue Computer kaufen. Obwohl sie lediglich einfachen Aufgaben, wie das Surfen im Netz, schreiben einer Mail oder die Interaktion in sozialen Netzwerken nachgehen. Dabei ist es heutzutage relativ einfach möglich, die „alten“ Computer mit bestimmten Linux Distributionen auszustatten und wieder ein performantes und optisch ansprechendes Gerät nutzen zu können.
Sicherheit und Datenschutz
Eines der wichtigsten Faktoren unserer Zeit, ist die Sicherheit. Der Quellcode ist offen bzw. Open Source. Durch diese Tatsache wird sichergestellt, dass der Quellcode öffentlich zu jedem Zeitpunkt eingesehen und kontrolliert werden kann. Also bekommt man mit, falls etwas an dem Betriebssystem nicht stimmt oder wenn die persönliche Sicherheit im Kontext des Datenschutzes gefährdet wird. Davon abgesehen ist man als Linux-Nutzer zwar nicht 100% von Schadsoftware geschützt, doch weil die Nutzerzahlen noch gering sind, existiert nur wenig Malware für Linux.
Ist der Ein- bzw. Umstieg auf Linux schwer?
Im Grunde genommen ist es so, dass wahrscheinlich jeder Leser dieses Textes bereits ein Stück Linux in der Hand hält. Das Smartphone-Betriebssystem Android basiert beispielsweise auf Linux. Nun, wenn man jetzt aber sagt, „Hey, ich habe aber ein iPhone!“ Ja, selbst dann ist es so, dass auf dem iPhone ein Unix-ähnliches Betriebssystem installiert ist, welches auf Darwin (BSD) basiert. Dies würde jetzt sehr viel tiefer gehen, wobei ich mir vorstellen kann, dies in der Zukunft nochmal aufzugreifen.
Doch an dieser Stelle noch hinzuzufügen. Linux ist kein Unix, aber es ist ein Unix-ähnliches Betriebssystem. Das Linux-System ist von Unix abgeleitet und stellt eine Fortführung der Unix-Grundlage dar. Linux-Distributionen sind das bekannteste und gesündeste Beispiel für direkte Unix-Derivate. BSD (Berkley Software Distribution) ist ebenfalls ein Beispiel für ein Unix-Derivat. Was ich damit sagen will, man muss nicht wirklich ein- oder umsteigen. Man ist schon sehr lange dabei. Zumindest so lange, wie man ein Smartphone in der Hand hält. Also kann man sich durchaus vorstellen, dass die Nutzung von einer Linux Distribution nicht wesentlich schwerer ist, als die Nutzung eines Smartphones.
Welche Distribution zum Einstieg?
Einsteiger Distributionen wie Ubuntu, Kubuntu (Auf „alten“ Computern), Mint, Bodhi (Ebenfalls für „alte“ Computer geeignet) oder Manjaro ermöglichen einen raschen Einstieg und gewährleisten eine hohe Benutzerfreundlichkeit. Selbst die Installation ist relativ einfach. Doch die, schauen wir uns bei einem der nächsten Beiträge an.